Hallo zusammen,
ich arbeite seit ca. 3,5 Jahren als Leitung des Betreuten Einzelwohnens bei der AWO in Berlin-Mitte. Meine Einrichtung begleitet 30 Klient*innen mit Anspruch auf SGB IX Leistungen mit einem Team von derzeit 9 Fachkräften an zwei Standorten. Die Mitarbeitenden sind u.a. Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Heilpädagog*innen und Erzieher*innen. Die Klientel gehört zum Personenkreis der vorrangig geistig und/oder körperlich beeinträchtigten Menschen, die zum Teil auch psychische Auffälligkeiten und psychiatrische Diagnosen mitbringen. Die Begleitung findet meist im Wohn- oder Sozialraum der Klient*innen statt. Alternativ stehen unsere Standorte als Gesprächsräume zur Verfügung.
Zu meinen Aufgaben gehört die wirtschaftliche Steuerung der Einrichtung und die fachliche Unterstützung des pädagogischen Teams. Dazu organisiere ich alle Abläufe, die den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Einrichtung sichern. Dazu gehören unter anderem Personalmanagement, vorbereitende Buchführung, Gremien- und Netzwerkarbeit sowie die Arbeit an unserem Qualitätsmanagement. In der direkten Begleitung unserer Klient*innen bin ich nicht mehr tätig.
Bei der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden lege ich viel Wert auf möglichst flache Hierarchie, eine entlastende Fehlerkultur, Selbstverantwortung und Mitgestaltungsmöglichkeiten.
Dabei ist es manchmal schwierig stets ein klares Rollenverständnis als Führungskraft zu haben. Unsere Arbeitsatmosphäre ist sehr warmherzig, was einerseits einen positiven Einfluss auf Personalbindung hat, andererseits jedoch dazu einlädt in eine Pseudokollegialität zu rutschen - was zu Irritationen führen kann, wenn ich steuernd eingreifen muss. Daher ist es eine meiner wichtigsten Aufgaben immer wieder Distanz und Nähe zu meinen Mitarbeitenden zu reflektieren.
Ich hoffe, das liefert euch einen groben Einblick in meinen Arbeitsalltag. Fragen gerne in den Kommentaren.
VGM