Der agile Change Manager als Wegbereiter der Transformation

Der agile Change Manager als Wegbereiter der Transformation

von Uwe Poltoranin -
Anzahl Antworten: 1
Nutzerbild von Gruppenchat ACM Start: 28.01.25

Der agile Change Manager als Wegbereiter der Transformation

Der agile Change Manager spielt eine zentrale Rolle bei der Implementierung und Steuerung von Veränderungsprozessen in Organisationen. Seine Aufgabe ist es, den Wandel hin zu mehr Agilität systematisch und nachhaltig zu gestalten.  

Initialisierungsphase

In der Startphase liegt der Fokus darauf, ein gemeinsames Verständnis für die Notwendigkeit der Veränderung zu schaffen. Der Change Manager beginnt mit einer Ist-Analyse des eigenen Verantwortungsbereichs, wobei er folgende Aspekte untersucht: aktuelle Arbeitsweisen, Kommunikationsmuster, Entscheidungsprozesse und bestehende Hindernisse für agiles Arbeiten. Dabei arbeitet er eng mit dem Agilen Coach zusammen, der seine Expertise in agilen Methoden und Denkweisen einbringt.

Zusammenspiel der agilen Rollen

Der Change Manager orchestriert das Zusammenspiel verschiedener agiler Rollen:

Der Product Owner fokussiert sich auf die Wertschöpfung und Kundenorientierung. Er definiert die Produktvision und priorisiert die Anforderungen im Backlog. Im Kontext des Change-Prozesses übersetzt er die Transformationsziele in konkrete, messbare Ergebnisse.

Der Scrum Master oder OKR Master fungiert als Prozessbegleiter und Hindernisbeseitiger. Er unterstützt das Team bei der Anwendung agiler Praktiken und sorgt für die Einhaltung der Scrum-Prinzipien bzw. die effektive Implementierung von OKRs (Objectives and Key Results).

Der Agile Coach arbeitet eng mit dem Change Manager zusammen und bringt methodisches Know-how ein. Er unterstützt bei der Entwicklung agiler Mindsets und begleitet Teams bei der Adaptation agiler Praktiken.

Iterative Umsetzung

Der Change Manager implementiert den Transformationsprozess in kleinen, überschaubaren Schritten:

Etablierung agiler Routinen: Einführung von Daily Stand-ups, Retrospektiven und regelmäßigen Feedback-Schleifen.

Experimentierräume schaffen: Teams erhalten die Möglichkeit, neue Arbeitsweisen in geschütztem Rahmen auszuprobieren.

Kontinuierliche Anpassung: Basierend auf Feedback und Lernerfahrungen werden Prozesse und Praktiken stetig optimiert.

Kulturelle Transformation

Ein wesentlicher Aspekt ist die Entwicklung einer agilen Kultur. Der Change Manager fördert:

Offene Kommunikation und Transparenz

Fehlertoleranz und kontinuierliches Lernen

Selbstorganisation und Eigenverantwortung

Kundenorientierung und Wertschöpfungsfokus

Messbarkeit und Erfolgskontrolle

Zur Steuerung des Transformationsprozesses etabliert der Change Manager gemeinsam mit dem OKR Master ein System von Kennzahlen:

Durchlaufzeiten von Projekten

Mitarbeiterzufriedenheit

Kundenrückmeldungen

Innovationsrate

Adaptionsgeschwindigkeit bei Veränderungen

Herausforderungen und Lösungsansätze

Der Change Manager muss verschiedene Herausforderungen meistern:

Widerstand gegen Veränderung: Durch transparente Kommunikation, frühe Einbindung der Mitarbeiter und sichtbare Quick Wins wird Akzeptanz geschaffen.

Komplexität der Transformation: Die Zerlegung in kleine, handhabbare Teilschritte macht den Prozess greifbar und reduziert Überforderung.

Nachhaltigkeit: Durch regelmäßige Retrospektiven und Anpassungen wird sichergestellt, dass Veränderungen nachhaltig verankert werden.

Integration in bestehende Strukturen

Der Change Manager sorgt für die Balance zwischen agilen Elementen und bestehenden Strukturen:

Abstimmung mit anderen Unternehmensbereichen

Integration in vorhandene Prozesse und Systeme

Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen

Schnittstellen zu klassischen Projektmanagement-Methoden

Kommunikation und Stakeholder-Management

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die kontinuierliche Kommunikation mit allen Beteiligten:

Regelmäßige Status-Updates an das Management

Transparente Kommunikation von Fortschritten und Herausforderungen

Einbindung wichtiger Stakeholder in Entscheidungsprozesse

Aufbau eines Change-Netzwerks zur gegenseitigen Unterstützung

Nachhaltigkeit und Skalierung

Nach erfolgreicher Implementierung im eigenen Bereich unterstützt der Change Manager die Skalierung:

Dokumentation von Best Practices und Learnings

Aufbau von Change-Multiplikatoren

Wissenstransfer in andere Bereiche

Entwicklung von Schulungskonzepten

Der agile Change Manager agiert somit als Katalysator für die Transformation, wobei er verschiedene Rollen und Perspektiven integriert. Durch seinen systematischen, aber flexiblen Ansatz schafft er die Voraussetzungen für eine nachhaltige Veränderung der Organisationskultur. Die enge Zusammenarbeit mit Product Owner, Scrum/OKR Master und Agilem Coach ermöglicht dabei eine ganzheitliche Transformation, die sowohl methodische als auch kulturelle Aspekte berücksichtigt.           

Der Erfolg dieser Transformation zeigt sich nicht nur in verbesserten Kennzahlen, sondern vor allem in einer veränderten Arbeitsweise und Kultur, die das Unternehmen befähigt, sich kontinuierlich an neue Herausforderungen anzupassen und im digitalen Zeitalter erfolgreich zu agieren.


Als Antwort auf Uwe Poltoranin

Re: Der agile Change Manager als Wegbereiter der Transformation

von Melanie Christl -
Nutzerbild von Gruppenchat ACM Start: 28.01.25
Neben den bereits genannten Aspekten gibt es weitere Gründe, warum Unternehmen zunehmend auf Agilität setzen sollten:

Schnellere Reaktionsfähigkeit: Unternehmen können sich flexibler an Marktveränderungen und Kundenanforderungen anpassen.
Höhere Innovationskraft: Iterative Prozesse und Experimentierräume fördern kreative Lösungen und kontinuierliche Verbesserung.
Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation: Selbstorganisation und Eigenverantwortung steigern das Engagement und die Produktivität.
Effizienzsteigerung: Klare Priorisierung und iterative Anpassung minimieren Verschwendung und fördern einen besseren Ressourceneinsatz.
Wettbewerbsfähigkeit: Agile Unternehmen können schneller neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln und auf sich ändernde Trends reagieren.