Heute habe ich den Spotify Health Check mit dem Team durchgeführt. Die gesamte Retrospektive hat etwa 20 Minuten gedauert, wobei ich zu Beginn ungefähr 3 Minuten für die Erklärung aufgewendet habe. Die ursprünglichen Fragen des Spotify Health Checks decken bereits wichtige Themen ab: Zusammenarbeit, Prozesse, Lernkultur und Zufriedenheit. Zusätzlich haben wir eine neue Kategorie ergänzt: „Ist der Health Check wichtig für dich?“, um herauszufinden, wie das Team diesen Prozess wahrnimmt.
Bei der Bewertung zeigte sich ein gemischtes Bild. Besonders positiv war, dass wir Spaß an der Arbeit haben und stolz auf unsere Leistungen sind. Das haben wir als Team richtig gefeiert (es war eine tolle Energie im Raum), und in der Diskussion kam die Idee auf, ein gemeinsames Team-Event zu organisieren, um diesen Zusammenhalt weiter zu stärken. Ein Bereich, der weniger gut abgeschnitten hat, war das Lernen aus Konflikten. Hier gab es eine sehr geteilte Wahrnehmung: einmal Grün, zweimal Gelb und zweimal Rot. Einige fühlen sich sicher im Umgang mit schwierigen Situationen und sehen sie als Chance, während andere sich eher blockiert oder unsicher fühlen, wie mit Konflikten umzugehen ist. Außerdem wurde deutlich, dass unsere Prozesse nicht klar genug definiert sind, was immer wieder zu Unsicherheiten führt.
Ein großes Problem sind unklare Verantwortlichkeiten – es ist nicht immer klar, wer für was zuständig ist, und dadurch werden Entscheidungen entweder verzögert oder doppelt getroffen. Auch die Kommunikation könnte in einigen Bereichen besser sein. Informationen erreichen nicht immer alle Teammitglieder oder sind unvollständig, was zu Missverständnissen führt. Zudem arbeiten viele im Team an zu vielen parallelen Aufgaben, was den Fokus erschwert und dazu führt, dass Prioritäten oft unklar sind. Ein weiteres Hindernis ist, dass Probleme zwar in Meetings besprochen werden, aber die Umsetzung der Maßnahmen nicht immer konsequent nachverfolgt wird. Dadurch fehlt manchmal die Verbindung zwischen Erkenntnissen und tatsächlicher Veränderung.
Um diese Herausforderungen anzugehen, haben wir konkrete Maßnahmen besprochen. Zunächst wollen wir Verantwortlichkeiten klarer definieren, indem wir für bestimmte Prozesse feste Ansprechpersonen benennen und eine Übersicht erstellen, wer wofür zuständig ist. Das soll helfen, Doppelarbeit zu vermeiden und Entscheidungswege zu verkürzen. Zudem werden wir regelmäßige Check-ins einführen, um sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Stand sind und offene Fragen frühzeitig geklärt werden. Besonders für mich persönlich wird das eine Erleichterung sein, da ich oft merke, dass fehlende Absprachen oder unklare Zuständigkeiten dazu führen, dass ich länger nach Informationen suchen muss oder Aufgaben doppelt bearbeitet werden.
Auch das Thema Konfliktbewältigung wollen wir gezielt angehen – eine Idee war, eine interne Session zur gewaltfreien Kommunikation oder zu Feedback-Techniken zu organisieren, damit sich alle sicherer fühlen, wenn es darum geht, schwierige Themen anzusprechen. Ich selbst gehöre zu denjenigen, die eher zögern, kritische Punkte offen anzusprechen, um keine Spannungen zu erzeugen. Diese Retrospektive hat mir bewusst gemacht, dass Konflikte nicht zwangsläufig negativ sind, sondern eine Möglichkeit bieten, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und langfristig besser zusammenzuarbeiten. Ich nehme mir vor, mich in Zukunft bewusster mit Feedback auseinanderzusetzen und offener anzusprechen, wenn etwas nicht gut läuft.
Um Multitasking zu reduzieren, wollen wir uns als Team stärker darauf einigen, Prioritäten klarer zu kommunizieren und Aufgaben realistischer zu planen – zum Beispiel durch ein besser abgestimmtes Task-Board oder durch bewusstere Sprint-Planung. Zusätzlich überlegen wir, ein gemeinsames Mural- oder Confluence-Board mit unseren wichtigsten Abläufen und Standards zu erstellen, damit jeder nachschauen kann, wie bestimmte Dinge geregelt sind. Dadurch würden wir mehr Transparenz schaffen und verhindern, dass Prozesse immer wieder neu erfunden oder unterschiedlich interpretiert werden.
Ein Punkt, der uns allen wichtig war, ist, dass wir den Spaß an der Arbeit und unseren Teamgeist weiter stärken. Deshalb haben wir direkt eine Idee für ein Team-Event entwickelt. Noch nicht alle Details stehen fest, aber wir haben beschlossen, dass wir uns außerhalb der Arbeit in einer entspannten Umgebung treffen wollen, um gemeinsam etwas zu unternehmen und einfach Zeit miteinander zu verbringen. Das soll nicht nur ein Dankeschön an uns selbst sein, sondern auch dabei helfen, das Vertrauen im Team weiter zu stärken. Gleichzeitig nehmen wir uns vor, auch im Alltag stärker darauf zu achten, Erfolge sichtbarer zu machen und nicht nur auf Herausforderungen zu fokussieren.
Diese Retrospektive hat mir gezeigt, dass kleine Anpassungen in der Zusammenarbeit einen großen Unterschied machen können. Besonders die geplanten Maßnahmen zur klareren Kommunikation, besseren Konfliktbewältigung und gezielteren Priorisierung werden sich direkt auf unseren Arbeitsalltag auswirken - da bin ich mir sicher. Ich werde die kommenden Wochen beobachten, wie sich unsere besprochenen Veränderungen auswirken, und in der nächsten Retrospektive aktiv Feedback dazu geben. Das waren 20 Min. gut investierte Zeit!!! 😄
