In meinem CHECK Interview habe ich gleich verschiedene Personen befragt. Übergreifend ging es darum, dass es in unserer Organisation ein großes Umzugsprojekt gibt um aus fünf Gebäuden ein Gebäude zu machen, in welchem die gesamte Belegschaft Platz findet. Es wurde ein Projekt-Team gegründet, welches sich neben den eigentlichen Tätigkeiten priorisiert um den Umzug in das neue Gebäude kümmern soll. Die Kommunikation dabei stellte von Anfang an ein großes Problem dar und ich wollte einen Weg finden, wie wir dieses Problem angehen können und eine gesunde Kommunikation innerhalb des Projekts, aber nachhaltig auch integriert in die zukünftige Unternehmenskultur umsetzen können.
Meine Interviews habe ich zum einen mit dem Projektleiter geführt, zum anderen mit der Geschäftsleitung und als drittes mit einem Mitarbeiter der Organisation, der unabhängig vom Projekt ist.
Die Themenschwerpunkte lagen hierbei wie folgt:
1. Vision des Projekts
- Welches Ziel verfolgt das Projekt
2. Umsetzung des Projekts
- Welches positive Erlebnis aus der vergangenen Projektzeit ist dir im Gedächtnis geblieben?
- Welches negative Erlebnis aus der vergangenen Projektzeit ist dir im Gedächtnis geblieben?
- Was müsste sich verändern, damit du bei der Umsetzung des Projekts ein besseres Bauchgefühl bekommst?
3. Kommunikation im Projekt und in der Organisation allgemein
- Wie würdest du die Kommunikation innerhalb des Projekts beschreiben?
- Bekommst du immer alle Informationen, die du brauchst, um deine Aufgaben gut erledigen zu können?
Wie fühlst du dich, wenn du an die bevorstehende Veränderung denkst?
- Was läuft schon gut, was schlecht?
- Was könnte es noch schlimmer machen?
- Wie würdest du dir die Kommunikation wünschen? Was bräuchtest du, um besser kommunizieren zu können und dich besser verstanden und mitgenommen zu fühlen?
Outcome:
1. Der Projektleiter hat auf alle Fragen recht ehrlich und authentisch geantwortet und konnte auch vergangene Fehler benennen und dazu stehen. Was mir aufgefallen ist, ist, dass er sich stets bemüht hat, die Veränderung immer in ein positives Licht zu rücken und die vergangene oft eher schlechte Kommunikation etwas zu beschönigen bzw. oftmals die Probleme der Mitarbeitenden etwas abgetan hat, statt sich diesen ernsthaft anzunehmen und sie mit in die zukünftige Projektarbeit einzubeziehen.
Weil ich vorab schon mit einem solchen Ergebnis gerechnet habe, war es mir wichtig zusätzlich direkt noch einen Mitarbeitenden zu befragen, welcher nicht in das Projektteam involviert ist.
2. Der interviewte Mitarbeiter konnte mir meine Fragen ziemlich direkt und sehr entschlossen beantworten. Er nannte mir viele Dinge, die innerhalb der Kommunikation unglaublich schlecht liefen und gleichzeitig aber auch direkte Lösungsmöglichkeiten, die für eine zukünftige Verbesserung interessant wären. Hier merkte ich, dass es seitens des Mitarbeiters schon einerseits Probleme gab, weshalb die Aufgaben aktuell nicht so gut wie sonst bewerkstelligt werden konnten, weil das Projektteam die Bedarfe aus diesem Tätigkeitsbereich nicht wirklich mit in die Projektumsetzung einbezogen hat, geschweige denn regelmäßige Updates über kommende Veränderungen benannt hat und sich der Mitarbeiter dadurch überhaupt nicht mitgenommen gefühlt hat. Andererseits wurden mir trotz Unzufriedenheit direkt Lösungsvorschläge geboten, mit der Offenheit, diese auch direkt an das Projekt zu spiegeln und offen für Gespräche zu sein.
3. Die Geschäftsleitung hat in meinen Augen alles extrem beschönigt bzw. den Mitarbeitenden oftmals ihre Bedarfe und Probleme abgesprochen. Hier habe ich gemerkt, dass die grundsätzliche Bereitschaft, die Art der Kommunikation zu verbessern, zwar da ist, es aber im Verständnis des WARUM total fehlt. Weil die Geschäftsleitung nicht nah genug an den Mitarbeitenden dran ist, verstand sie nicht wirklich, wieso es so viele Probleme gibt und die vergangenen Umzüge doch schon super gelaufen waren. Mit den Mitarbeitenden direkt sind aber die Gespräche geführt worden. Es wurde hier also vielmehr aus dem Gefühl heraus berichtet. Die Vision, dass man einerseits moderner in den Arbeitsweisen und in der Kommunikation werden wolle, andererseits aber selbst nichts dafür tut, dieses Veränderung mitzugestalten und im alten Trott hängen zu bleiben, es nicht zu mit zu leben.
Fazit:
Es ist total spannend die aktuelle Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu hören und zu sehen, dass der Mitarbeiter eine völlig andere Sichtweise auf die Situation hat, als Projektleiter und Geschäftsleitung. Hierbei merkt man, dass sie untereinander viel zu wenig kommunizieren und daher nur selten gemeinsam an einem Strang ziehen können. Die richtige Kommunikation ist wichtig um ein gutes Miteinander leben zu können, die Motivation der Belegschaft wieder zu fördern und eine Belegschaft zu haben, die sich aufgefangen und mitgenommen fühlt.