Ich bin nach 12 herausfordernden Jahren im HR Bereich eines stark wachsenden Mittelständlers aus der Gruppe kürzlich ausgeschieden. Das Unternehmen hat deutsche Wurzeln, war seit jeher sehr erfolgreich und lebt eine Matrixorganisation. Mit Eintritt eines Investors vor einiger Zeit, sind Kennzahlen und Kosten im Fokus. Um das Wachstum fortzusetzen, müssen internationale Kunden gewonnen werden – entsprechend werden auch Spitzenpositionen mit internationalen Profilen neu besetzt. Ebenfalls werden viele Bestandspositionen in Osteuropa neu besetzt.
Eine Vielzahl an Herausforderungen gilt es zu meistern:
- Unterschiedliche Nationalitäten = unterschiedliche Mentalität
- Viele neue Führungskräfte
- Erfolgs- und Kostendruck, ggf. Kapa-Engpässe, Produktqualität/ Kunden(un)zufriedenheit
- Mitarbeiter: Unzufriedenheit, fehlende Motivation, fehlendes Vertrauen, Angst
- Kommunikation
- verschiedenen Standorte unterschiedliche regulatorische Vorgaben – im Idealfall sollte alles „gleich“ funktionieren.
- … und sehr viele mehr…
Für HR ist eine solche Konstellation kein leichtes Fahrwasser insbesondere im Umgang mit Führungskräften, Mitarbeitern und Bewerbern. Allerdings war auch HR selbst u.a. vom Nearshoring betroffen, was zu Unsicherheit geführt hat.
Es ist tatsächlich auch nicht einfach, gewachsene Strukturen einfach einzureißen - manchmal sicherlich gut aber auch nicht immer.Ich sehe nach wie vor das Potential des Unternehmens - auch wenn es nicht mehr "so sein wird, wie es war". Die Neuausrichtung ist nicht leicht und unbequeme Maßnahmen gehen damit einher, die aber notwendig sind um die vorgegebene Vision zu erreichen. Agile Change Manager könnten sicherlich einen Mehrwert im Prozess leisten