Kommunikationserlebnisse als Scrum Master

Kommunikationserlebnisse als Scrum Master

by Uwe Poltoranin -
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Picture of Gruppenchat ACM Start: 28.01.25

Positive Kommunikationserfahrung

Als Scrum Master hatte ich einmal ein besonders gelungenes Kommunikationserlebnis während eines Sprint-Reviews. Der Kontext war die Präsentation der Ergebnisse eines zweiwöchigen Sprints, in dem das Team an der Verbesserung der Benutzeroberfläche einer unserer Hauptanwendungen gearbeitet hatte. Die Kommunikation in diesem Meeting war außergewöhnlich effektiv und trug maßgeblich zum Erfolg des Sprints bei.

Ich begann das Meeting mit einer klaren Agenda und stellte sicher, dass alle Teammitglieder und Stakeholder wussten, was sie erwarten konnten. Die Präsentation der Ergebnisse war strukturiert und präzise, wobei ich darauf achtete, technische Details in einer für alle verständlichen Sprache zu vermitteln. Diese Klarheit half, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand waren.

Ein weiteres Element, das die Kommunikation so erfolgreich machte, war die Offenheit für Feedback. Ich ermutigte alle Teilnehmer, ihre Meinungen und Anregungen zu äußern, und schuf eine Atmosphäre des Vertrauens, in der sich jeder sicher fühlte, seine Gedanken zu teilen. Diese Offenheit förderte eine konstruktive Diskussion und half uns, wertvolle Einsichten für den nächsten Sprint zu gewinnen.

Empathie spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ich zeigte Verständnis für die Herausforderungen, denen das Team während des Sprints begegnet war, und lobte ihre Anstrengungen und Erfolge. Diese empathische Herangehensweise stärkte das Teamgefühl und motivierte die Mitglieder, weiterhin ihr Bestes zu geben.

Negative Kommunikationserfahrung

Im Gegensatz dazu erinnere ich mich an eine weniger erfolgreiche Kommunikationserfahrung während eines Sprint-Planungsmeetings. Hierbei ging es um die Planung eines neuen Sprints, der aufgrund von Änderungen in den Prioritäten des Unternehmens kurzfristig umstrukturiert werden musste. Die Kommunikation in diesem Fall war unklar und führte zu Verwirrung und Frustration im Team.

Der Hauptfehler lag in der Art und Weise, wie die neuen Prioritäten vermittelt wurden. Die Produktverantwortlichen hatten die Änderungen in einer E-Mail angekündigt, die voller Fachjargon und ohne klare Begründung war. Es fehlte an einer verständlichen Erklärung, warum diese Änderungen notwendig waren und wie sie sich auf die Sprint-Ziele auswirken würden. Diese unklare Botschaft führte dazu, dass viele Teammitglieder die neuen Prioritäten nicht nachvollziehen konnten.

Ein weiterer Aspekt, der die Kommunikation scheitern ließ, war der fehlende Austausch. Es gab keine Gelegenheit für das Team, Fragen zu stellen oder Bedenken zu äußern. Die Kommunikation war einseitig, was zu einem Gefühl der Entfremdung und Frustration führte. Die Teammitglieder fühlten sich übergangen und nicht ernst genommen, was die Arbeitsmoral negativ beeinflusste. 

Die Folgen dieser misslungenen Kommunikation waren erheblich. Es kam zu Missverständnissen bei der Sprint-Planung, was zu Verzögerungen und zusätzlichem Arbeitsaufwand führte. Die Stimmung im Team war angespannt, und das Vertrauen in die Produktverantwortlichen litt darunter.

Um diese Situation zu verbessern, hätte ich als Scrum Master eine klarere und interaktivere Kommunikationsstrategie fördern können. Ein persönliches Meeting, in dem die neuen Prioritäten erklärt und Fragen beantwortet werden, hätte viel zur Klärung beigetragen. Eine offene Feedbackrunde hätte zudem das Gefühl der Inklusion gestärkt und die Akzeptanz der Änderungen gefördert.


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Re: Kommunikationserlebnisse als Scrum Master

by Jonas Korn -
Picture of Gruppenchat ACM Start: 28.01.25
Ein klarer Appell an verständliche Sprache und dialogische Kommunikation. Da gehe ich voll mit!