gute und schlechte Kommunikation Auswirkungen

gute und schlechte Kommunikation Auswirkungen

von Kollin  Küpper -
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Nutzerbild von Gruppenchat ACM Start: 28.01.25

Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden regelmäßig neue behördliche Verordnungen erlassen, die insbesondere in der Fleischindustrie umgehend umgesetzt werden mussten. Eine der gravierendsten Maßnahmen war die tägliche Testung aller Mitarbeiter. Aufgrund der dynamischen und unvorhersehbaren Situation war eine effiziente interne Kommunikation essenziell. Täglich wurden Meetings einberufen, um die neuen Maßnahmen zu besprechen und deren Implementierung sicherzustellen.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor in dieser Zeit war die dialogorientierte Kommunikation. Die Mitarbeiter wurden aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen, und es herrschte eine partizipative Führungskultur. Alle Meinungen wurden gehört, kurz analysiert und in einem nahezu demokratischen Entscheidungsprozess bewertet. Diese Form der wertschätzenden Kommunikation förderte ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Es entstand eine Atmosphäre des Vertrauens, in der sich jeder Einzelne ernst genommen fühlte.

Ein weiterer essenzieller Aspekt war die Fehlerkultur. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Pandemie und der sich stetig ändernden Rahmenbedingungen mussten viele Maßnahmen kurzfristig angepasst werden. Mitarbeiter konnten offen auf Herausforderungen und Fehlentwicklungen hinweisen, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Dies begünstigte einen konstruktiven Umgang mit Fehlern und trug zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse bei. Die organisationsinterne Kommunikationsstruktur war von Transparenz, Offenheit und Feedback geprägt, wodurch eine hohe Akzeptanz der Maßnahmen erreicht wurde. Diese wertschätzende Unternehmenskultur führte zu einer positiven Arbeitsmoral und hoher Mitarbeitermotivation.

Diese Erfahrung verdeutlichte, wie essenziell eine klare, respektvolle und strukturierte Kommunikation für den Unternehmenserfolg ist, insbesondere in Krisenzeiten. Durch die Anwendung von Kommunikationstechniken wie aktives Zuhören, wertschätzendes Feedback und transparente Entscheidungsfindung wurde eine resiliente Unternehmenskultur geschaffen, die auch unter enormem Druck leistungsfähig blieb.

Im Gegensatz dazu hatte ich eine andere Erfahrung, in der mangelnde Kommunikation zu gravierenden Problemen führte. In einem anderen Unternehmen wurde eine neue Software eingeführt, jedoch ohne eine adäquate interne Kommunikationsstrategie. Die betroffenen Abteilungen wurden nicht rechtzeitig über die Umstellung informiert, und es fehlten sowohl Schulungen als auch eine strukturierte Einführung. Die Implementierung erfolgte abrupt, sodass viele Mitarbeiter überfordert waren und nicht wussten, wie sie das neue System korrekt nutzen sollten.

Diese unzureichende Informationspolitik führte zu Unsicherheit, Widerstand gegen die Veränderung und einer deutlichen Frustration innerhalb der Belegschaft. Durch die fehlende Change-Kommunikation entstand ein erheblicher Produktivitätsverlust. Mitarbeiter waren gezwungen, sich selbstständig in die neue Software einzuarbeiten, was zu zahlreichen Fehlern und Ineffizienzen führte. Zudem entwickelte sich eine negative Kommunikationskultur, in der Missverständnisse und Konflikte zwischen den Abteilungen eskalierten.

Hätte das Unternehmen von Beginn an auf eine gezielte interne Kommunikationsstrategie gesetzt, wären viele dieser Probleme vermeidbar gewesen. Eine frühzeitige Ankündigung der Softwareeinführung, transparente Informationsweitergabe sowie die Bereitstellung von Trainings- und Unterstützungsangeboten hätten die Akzeptanz der neuen Technologie erhöht. Besonders wichtig wäre eine strategische Change-Kommunikation gewesen, die die Veränderung schrittweise begleitet und den Mitarbeitern die Vorteile der Umstellung klar kommuniziert hätte. Durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen wie regelmäßige Informationsmeetings, eine offene Feedbackkultur und klare Ansprechpersonen hätte Unsicherheiten entgegengewirkt werden können.

Diese gegensätzlichen Erfahrungen zeigen eindrücklich, welchen Einfluss Kommunikation auf den Unternehmenserfolg hat. Eine gut durchdachte, wertschätzende und transparente interne Kommunikation stärkt nicht nur das Vertrauen der Mitarbeiter, sondern erhöht auch deren Engagement und Zufriedenheit. Insbesondere in Veränderungsprozessen oder Krisensituationen ist eine proaktive und empathische Kommunikationsstrategie essenziell.

Ein zentraler Aspekt erfolgreicher Kommunikation ist die Wahl der richtigen Kommunikationskanäle. In der ersten beschriebenen Situation wurden regelmäßige Meetings als Medium genutzt, um eine schnelle und effiziente Abstimmung zu ermöglichen. Hierbei wurde auf interaktive Kommunikation gesetzt, die es ermöglichte, Missverständnisse direkt zu klären und alle Beteiligten aktiv in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. In der zweiten Situation hingegen fehlten diese klaren Kommunikationswege. Informationen wurden unstrukturiert und unvollständig weitergegeben, wodurch Unsicherheiten entstanden.

Darüber hinaus spielt die Art der Führungskommunikation eine entscheidende Rolle. Während in der ersten Situation ein transformationaler Führungsstil praktiziert wurde, der durch Partizipation, Motivation und Offenheit geprägt war, dominierte in der zweiten Situation ein transaktionaler Ansatz mit unzureichender Einbindung der Mitarbeiter. Eine transformationale Führung fördert eine offene Unternehmenskultur und stärkt die intrinsische Motivation der Belegschaft, während ein reiner Fokus auf Anweisungen und Kontrolle oft zu Widerständen führt.

Ein weiteres wichtiges Element effektiver interner Kommunikation ist die Nutzung von Feedbackmechanismen. In der ersten Situation war eine bidirektionale Kommunikation gegeben: Mitarbeiter konnten jederzeit Rückmeldungen geben, die ernst genommen und in den Entscheidungsprozess integriert wurden. Dies förderte eine hohe Identifikation mit den Maßnahmen und eine starke Mitarbeiterbindung. In der zweiten Situation fehlten solche Rückkopplungsschleifen, sodass Unzufriedenheit und Frustration ungehört blieben und letztlich eskalierten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine strategisch geplante und wertschätzend durchgeführte Kommunikation ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen ist. In Krisensituationen ermöglicht sie eine schnelle Anpassung an neue Gegebenheiten und sichert die Akzeptanz notwendiger Maßnahmen. In Veränderungsprozessen wie der Einführung neuer Technologien trägt sie dazu bei, Widerstände zu minimieren und eine reibungslose Implementierung zu gewährleisten. Unternehmen sollten daher großen Wert auf eine transparente, dialogorientierte und proaktive interne Kommunikation legen, um nachhaltigen Erfolg zu sichern.


Als Antwort auf Kollin  Küpper

Re: gute und schlechte Kommunikation Auswirkungen

von Elias Jütersonke -
Nutzerbild von Gruppenchat ACM Start: 28.01.25
Danke für deine spannende Erfahrungen. Zeigt glaube ich ganz gut wie wichtig die richtige Kommunikation ist und was das im schlechtesten Fall für negative Auswirkungen haben kann.