Kontext des Interviews
Ein Kunde möchte ein Resilienztraining für das gesamte Unternehmen, ca. 40 Mitarbeitende durchführen. Mit der Auftraggeberin habe ich bereits gesprochen und ein Angebot erteilt. Im nächsten Schritt sind Gespräche mit ein paar Mitarbeitenden angedacht, um festzustellen, welche Schmerzpunkte bestehen und was ggf. verändert werden sollte. Hintergrund ist, dass das Unternehmen vielen Veränderungen und Unsicherheiten ausgesetzt ist und die Mitarbeitenden befähigt werden sollen nicht nur resilienter zu sein, sondern Eigenverantwortung zu übernehmen – passend also zu unserem Mindset Verständnis. Meine Rolle ist die der Beraterin und Trainerin/Moderatorin am Trainingstag und im Vorhinein das Erstellen des Konzepts.
Fragen zur Vorbereitung
Wie würden Sie ihr Stresslevel im Berufsalltag einschätzen?
Wie würden Ihre Freunde oder Ihr persönliches Umfeld Ihre Arbeitssituation beschreiben?
Welches positive Erlebnis ist Ihnen aus der letzten Zeit im Gedächtnis geblieben?
Welches negative Erlebnis ist Ihnen aus der letzten Zeit im Gedächtnis geblieben?
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie zur Arbeit kommen?
Wenn Sie vollkommen alleine entscheiden könnten, was würden Sie anders machen?
Wie beschreiben Sie die die Zusammenarbeit mit ihrer Führungskraft?
Inwieweit können Sie kritische Themen auch über Hierarchiegrenzen hinwegbewegen?
Würden Ihre Kollegen mutig Veränderungen und Neues ausprobieren?
Glauben Sie, dass ihr Team das Gefühl hat, dass ihre Ideen und Meinungen wertgeschätzt werden?
Wenn Sie in die Zukunft schauen, wie würden Sie Ihren Berufsalltag in 10 Jahren beschreiben?
Empfinden Sie Ihren Arbeitsplatz als sicher? Was führt dazu?
Wie würden Sie den perfekten Arbeitsplatz für dich beschreiben?
Was trifft von den Wünschen oder Vorstellungen bereits zu?
Welche Schritte können Sie tun um bei der Arbeit gelassen(er) zu sein?
Alles in allem wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit?
Mögliche Ergebnis des Interviews
Die Gespräche werden erst stattfinden, deshalb sind die Ergebnisse noch nicht klar. Einige Aspekte kann ich aber vermuten bzw. annehmen.
Wichtig ist zu Beginn zu erklären, warum diese Interviews stattfinden und einen sicheren Rahmen herzustellen, dass auch persönliche Geschichten und Einschätzungen geteilt werden. Bei so einem Thema kann es schnell passieren – vor allem, wenn keine oder geringe psychologische Sicherheit besteht – dass sich die Befragten nicht trauen frei zu sprechen. Deshalb muss die Vertraulichkeit immer wieder betont werden und ein guter Beziehungsaufbau stattfinden.
Durch die Ergebnisse kann ich dann gezielt schauen, was das Training an Inhalten braucht und eine Empfehlung auf die Auftraggeberin geben, welche Erkenntnisse sich ergeben haben.
Die Interviews würde ich jeweils ca. 45 planen, um genug Zeit für den Beziehungsaufbau einzuplanen. Mindestens 5 Mitarbeitende sollten befragt werden. Eine Art Kick Off mit allen mitarbeitenden könnte im Vorhinein sinnvoll sein. Bei diesem Termin könnte ich die Interviews vorstellen und meine Adressdaten durchgeben, sodass sich freiwillig melden können. Gleichzeitig kann ich der Auftraggeberin vorschlagen, dass sie mir ein paar Kontaktdaten durchgibt, die ich gezielt anspreche. Das können Schlüsselpersonen sein, die z.B. unter viel Stress leider oder anderweitig hilfreich für die Interviews sind.