Als Selbständige ohne Team (klingt grad irgendwie traurig) habe ich eigentlich keine regelmäßigen Meetings. Selbst mit regelmäßigen Kunden vereinbare ich sie eher nach Bedarf. Das genieße ich auch. Obwohl ich gerne Meetings hatte und habe, ist es nun freier und bedarfsorientierter.
Ich weiß aber noch von den Anstellungen früher, dass wir auch Meeting-Madness hatten und es viel zu viele unnötige Meetings gab. Persönlich finde ich das immer cool, da es gemeinsame Zeit war, es in der Regel Inspiration gab oder eine gute Abwechslung vom "vor sich hin arbeiten" war. Glücklicherweise habe ich es aber auch immer geschafft meine Arbeit in der verbliebenen Zeit effizient zu nutzen und nicht das Gefühl zu haben durch die Meetings nicht alles zu schaffen.
Die Meetinglandkarte habe ich aus der Erinnerung aus dem letzten Team in dem ich gearbeitet habe erstellt.
Kontext:
wir haben unsere Meetingsstruktur regelmäßig angefasst, überarbeitet und neu sortiert. Somit haben wir auch immer wieder darauf geschaut, ob alle wirklich die ganze Zeit dabei sein müssen oder ob es z.B. Slots gibt und jeder weiß wann MUSS ich dabei sein und wann ist es optional oder gar nicht nötig. Das hat sehr geholfen.
Täglich:
Hatte ich einen kurzen Update Call mit einem neuen Kollegen, der aus einer ausländischen Niederlassung kam. Da für ihn vieles neu war und er eine klare Ausrichtung brauchte, haben wir das täglich eingeplant und fast täglich dann auch durchgeführt. Wenn es kein Thema gab, haben wir es einfach abgesagt oder für andere Themen, wie deutsche Kultur genutzt.
Wöchentlich:
hatten wir unser Jour Fix im Kernteam, die alle am gleichen Thema gearbeitet haben. So konnten wir Themen gemeinsam besprechen, unsere Teamleitung updaten und Fragen klären. Hier haben wir uns am schwersten getan, ob die Struktur sinnvoll ist, da nicht immer alles für alle relevant war aber eine ganze Stunde gelockt wurde (für unsere TZ Kollegin viel Zeit).
2 wöchentlich:
hatten wir ein Team JF mit dem gesamten Team um zusammenzukommen und einen Überblick zu geben und erhalten, wie es bei allen aktuell läuft, welche Schnittstellen bestehen und wer ggf. wobei Unterstützung braucht.
monatlich:
hatten wir in einem kleinem Kreis aus dem Team einen Tag lang Strategie Workshop bei dem wir strategische Themen gemeinsam erarbeitet haben. Daraus sind immer to dos für alle gegangen, aber so waren alle involviert, auf dem neusten Stand und wir konnten strategische Diskussionen ausführen.
1x Quartal:
großes Team Meeting bei dem es viel um das Menschliche und weniger das Thematische ging. Passt es organisatorisch, was beschäftigt uns gerade, braucht jemand Hilfe, was steht die nächsten Monate an etc. Es war bewusst auch dafür gedacht, dass wir alle zusammen kommen, weil wir das sonst nicht so oft getan haben.
Ich merke bei dem Rückblick, dass mit die Meetings gar nicht so fehlen als Selbständige, da es am Ende doch einfach ein netter Plausch war und ein bisschen updaten (provokant formuliert). In unserem Team waren wir schon sehr reflektiert und offen für Änderungen, die wir auch immer mal wieder ausprobiert haben, daher lief das schon sehr gut!
So würde ich es jedem Team empfehlen. Klar ist es ein extra Aufwand, aber zahlt sich im daily business, der Zusammenarbeit und dem Klima aus.