Mein Team ist für verschiedene Fortbildungsformate im Bildungsbereich verantwortlich und organisiert darüber hinaus regelmäßig Tagungen – darunter auch die iMedia. Zur Bewerbung dieser Veranstaltungen nutzen wir unterschiedliche Kanäle wie Webseiten, Newsletter und ähnliche Formate.
Für die Bearbeitung der Aufgabe habe ich einen bereits veröffentlichten Text (Webseite) ausgewählt.
Da der ursprüngliche Text bereits qualitätsgesichert war, habe ich ihn mithilfe von ChatGPT gezielt verändert. Konkret habe ich grammatikalische Fehler eingebaut und Füllwörter ergänzt, um Schwächen in Stil und Verständlichkeit zu simulieren. Ziel war es, die Leistungsfähigkeit und Arbeitsweise der Wolf-Schneider-KI unter realitätsnahen Bedingungen besser einschätzen zu können.
Testlauf 1 mit der Wolf-Schneider-KI: Einstellung „Newsletter“
Im ersten Durchlauf habe ich die Einstellung „Newsletter“ gewählt. Diese Variante hat den Text sehr stark gekürzt, was zunächst positiv wirkte, da einige der langen Sätze so klarer wurden. Allerdings gingen dabei auch einige wichtige Informationen verloren, und die inhaltliche Tiefe wurde spürbar reduziert. Für mich liest es sich wie eine Aneinanderreihung von Sätzen, die keinen Bezug und keinen roten Faden habe. Daher würde ich diese Einstellung für diesen Anwendungsfall eher nicht empfehlen.
Super fand ich die Grammatik- und Stilverbesserung: Die eingebauten Grammatikfehler wurden nicht einfach nur verbessert, sondern ausgebügelt, indem andere Formulierungen genutzt wurden. Die KI hat alle überflüssigen die Füllwörter ausgemerzt.
Testlauf 2 mit der Wolf-Schneider-KI: Einstellung „Universal“
Im zweiten Versuch mit der Einstellung „Universal“ war ich mit der inhaltlichen Überarbeitung deutlich zufriedener. Die Kürzungen waren moderat, und der Text blieb näher am ursprünglichen Schreibstil. Besonders hilfreich fand ich, dass Satz- und Wortalternativen vorgeschlagen wurden, ohne meinen Text zu stark zu verfremden. Der neue Text ist sinnvoll in drei Abschnitte gegliedert und die einzelnen Sätze haben Bezug aufeinander. Die Änderungen wirkten insgesamt ausgewogen, verständlich und gut begründet. Wenn ich eine überarbeitete Version für eine breitere Leserschaft oder eine offizielle Veröffentlichung vorbereiten müsste, würde ich diese Einstellung bevorzugen.
Handhabung der Wolf-Schneider-KI
Die Benutzeroberfläche der WSKI empfand ich als sehr intuitiv und selbsterklärend. Bereits nach wenigen Minuten war klar, wie der Text eingegeben wird, welche Optionen zur Verfügung stehen und wie die Überarbeitung funktioniert. Besonders praktisch war die Möglichkeit, konkrete Satzteile durch Alternativen zu ersetzen oder einzelne Wörter zu variieren. Als Beispiel wäre zu nennen, dass etwa der konkrete Name der Keynote-Sprecherin genannt werden sollte oder den „Science Slam“ besser zu erklären. Auch die Empfehlung, die Anmeldung als Call-to-Action hervorzuheben, erschien mir sinnvoll. Den Vorschlag, mehr Hintergrundinformationen zur 20. Auflage der Veranstaltung aufzunehmen, habe ich zwar als nachvollziehbar empfunden, würde ihn persönlich aber nicht umsetzen, da der Fokus des Textes eher auf dem aktuellen Ablauf lag. Die Rückmeldungen waren transparent, nachvollziehbar und machten deutlich, wo genau Verbesserungsbedarf besteht.
Empfehlung - ja und nein
Ich kann mir die Nutzung der Wolf-Schneider-KI vor allem für folgende Einsatzbereiche vorstellen:
- Studierende, die ihre Hausarbeiten oder Projekttexte stilistisch und sprachlich verbessern wollen
- Lehrkräfte, die klare und verständliche Arbeitsblätter oder Ankündigungen verfassen möchten
- Öffentlichkeitsarbeit, z. B. für Newsletter, Veranstaltungseinladungen oder Websites
- Journalistisch Interessierte, die ihre Texte strukturieren und verständlicher gestalten möchten
Gerade für Menschen, die sich noch nicht ganz sicher in der schriftlichen Ausdrucksweise fühlen, kann das Tool eine wertvolle Unterstützung bieten – ohne den Schreibstil komplett zu verändern.
Für Personen, die bereits über ein ausgeprägtes Sprachgefühl verfügen oder sehr gezielt formulieren müssen, profitieren nur eingeschränkt von den Vorschlägen des Tools. Zwar sind die Korrekturen in der Regel sprachlich korrekt, greifen jedoch teilweise stark in den Stil und die Struktur des Textes ein – was die beabsichtigte Wirkung verändern kann.
- erfahrenen Texter:innen, die ihren individuellen Stil gezielt einsetzen
- kommunikativen Formaten mit persönlicher Ansprache, wie z. B. Forenbeiträgen zum Austausch mit anderen Kursteilnehmenden
- Marketing- und PR-Texten, bei denen Tonalität und Markenidentität entscheidend sind
Fazit
Die Arbeit mit der Wolf-Schneider-KI hat mir gezeigt, wie hilfreich digitale Werkzeuge beim Redigieren sein können – gerade dann, wenn es um Verständlichkeit, Kürze und sprachliche Präzision geht.
Dass die eingebauten Fehler gefunden und verbessert wurden, hat mir sehr gut gefallen. Die Wahl der Bearbeitungsmaske spielt auf jeden Fall eine Rolle und im Zweifel ist es eine gute Idee, zwei verschiedene Tools zu testen.
Ich werde das Tool in Zukunft definitiv öfter einsetzen und kann es insbesondere für Texte empfehlen, bei denen Stil, Struktur und Klarheit und Fehlerfreiheit im Vordergrund stehen.
Ich finde das Tool super leicht in der Handhabung und stark im Ergebnis. Als nächstes werde ich damit einmal die Webseite überarbeiten, die ich betreue.