In meinem beruflichen Alltag als Seminarmanagerin liegt ein zentraler Aufgabenbereich in der Entwicklung und Konzeption von Weiterbildungsangeboten. Eine wiederkehrende Herausforderung besteht dabei in der inhaltlichen Ausarbeitung neuer Seminarformate – insbesondere im technologisch schnelllebigen Umfeld der Softwareentwicklung.
Konkret ging es in diesem Fall um die Erstellung einer Aufbauschulung für Quereinsteiger:innen, die zuvor einen Grundkurs zum Softwareentwickler abgeschlossen haben und sich nun auf „Junior-Level“ weiterentwickeln möchten. Ziel war es, ein Schulungskonzept zu entwerfen, das praxisrelevante Inhalte vermittelt – mit dem Schwerpunkt auf die Integration von Künstlicher Intelligenz in der Softwareentwicklung.
Die größte Herausforderung war dabei die aufwändige und oftmals ineffiziente Recherche vergleichbarer Angebote auf dem Weiterbildungsmarkt. Klassische Suchmaschinen stoßen hier schnell an Grenzen: Die Ergebnisse sind häufig unstrukturiert, überholt oder nicht vergleichbar – insbesondere, wenn es um innovative Themen wie KI geht. Die manuelle Sichtung von Websites der Mitbewerber erweist sich als äußerst zeitintensiv, liefert oft unvollständige Informationen und lässt sich nur schwer systematisch auswerten.
Zur Optimierung dieses Prozesses habe ich gezielt zwei KI-Tools getestet: ChatGPT und Perplexity AI. Beide Tools erhielten dieselbe Aufgabe: „Erstelle einen Vorschlag für Inhalte einer Aufbauschulung zum Thema KI in der Softwareentwicklung für Junior-Entwickler.“ Die Eingabe erfolgte zunächst recht simpel, ohne Prompt-Optimierung.
Die Ergebnisse waren in beiden Fällen überzeugend. Perplexity überzeugte durch die schnelle, quellenbasierte Aufbereitung und erlaubte eine zügige Übersicht aktueller Trends und typischer Inhalte vergleichbarer Angebote. ChatGPT hingegen punktete durch eine strukturierte, konzeptartige Aufbereitung mit konkreten Vorschlägen für Module, Lernziele und mögliche Praxisübungen. Die Inhalte waren so fundiert, dass ich sie als erste Diskussionsgrundlage für die inhaltliche Abstimmung mit unseren Dozent:innen verwenden konnte.
Die Effizienzsteigerung war deutlich spürbar: Wo früher mehrere Stunden für eine erste Ideensammlung und Strukturierung benötigt wurden, lagen nun innerhalb von 30 Minuten zwei verwertbare Vorschläge vor, die sich inhaltlich anpassen und fachlich verfeinern ließen. Dies verschafft mir deutlich mehr Spielraum für die konzeptionelle Qualitätssicherung und Abstimmung mit Experten – ein echter Mehrwert im Projektverlauf.
Ein gewisses Maß an kritischer Nacharbeit bleibt jedoch unerlässlich. Bei beiden Tools zeigte sich, dass Inhalte zwar gut strukturiert, aber nicht immer passgenau auf unsere Zielgruppe zugeschnitten waren. Zudem ist eine fachliche Plausibilitätsprüfung durch Expert:innen notwendig, bevor Inhalte in die Umsetzung gehen.
Fazit: Der KI-gestützte Einsatz bei der Entwicklung neuer Schulungsangebote stellt für mich eine klare Arbeitserleichterung dar. Die Tools ersetzen keine Fachkompetenz, bieten aber eine starke methodische Unterstützung. Ich kann den gezielten Einsatz – insbesondere in der frühen Konzeptionsphase – uneingeschränkt weiterempfehlen.