1. Einleitung & Idee
Im Rahmen des IHK-Moduls "KI-Tools-Expert" bestand die Aufgabe darin, mithilfe von KI-Tools eine Einladung zu einem fiktiven Sommerfest zu gestalten. Ich habe mich entschieden, mit meiner fiktiven Firma SECAI zu arbeiten – ein kleines Schweizer Start-up mit zehn Mitarbeitenden, das sich auf sichere KI-Integration in Unternehmen spezialisiert hat.
Der Anlass des Festes war der symbolische Abschluss des Moduls, das wir gemeinsam als Team durchlaufen haben. Der Ton der Einladung sollte warm, naturverbunden und kontrastreich zur üblichen digitalen Arbeitswelt sein. Das Motto lautete: "Digital Detox – gemeinsam feiern, bewusst abschalten". Ziel war es, ein stimmiges Bild und ein kurzes Einladungsvideo zu erstellen – jeweils mit einem passenden KI-Tool.
2. Bildumsetzung: Bing Image Creator & Canva
Zuerst wurde ein stimmungsvolles Key Visual erstellt. Als Tools kamen Bing Image Creator (DALL·E 3) und Canva zum Einsatz. Der Prompt für Bing lautete sinngemäß:
"A peaceful digital detox summer picnic at a Swiss mountain lake. People are sitting on colorful blankets by the water, enjoying the quiet and each other’s company. No phones, only nature, smiles, and soft sunlight. Cinematic camera movement, watercolor style, warm tones."
Das Ergebnis war ein atmosphärisches, semi-realistisches Wasserfarbenbild, das die Stimmung perfekt einfing. Canva erwies sich in der Variante "Text to Image" als etwas limitierter, jedoch für illustrative Stile gut geeignet. Das gewählte Bild wurde schließlich auch in das Synthesia-Video integriert.
3. Videoerstellung: Drei Tools im Vergleich
a) Synthesia
Synthesia wurde für eine gesprochene Videoeinladung genutzt. Als Avatar wurde eine natürlich wirkende Sprecherin gewählt. Das Skript betonte das "echte Miteinander ohne WLAN", passend zum Motto. Schwierigkeiten ergaben sich bei der Anmeldung: Es musste eine Firmen-URL angegeben werden. Da SECAI keine echte Webseite besitzt, musste ich auf die URL meines Arbeitgebers ausweichen. Das Farbschema der Firma wurde daraufhin automatisch übernommen.
Die Erstellung war einfach, jedoch war die erste Version fehlerhaft (Textauslassung, Betonung). Es wird stark zur Pro-Version gedrängt, doch der Export als MP4 war auch ohne Abo möglich (über Rechtsklick auf das Video). Positiv war die natürliche Sprachmelodie und die rasche Generierung.
b) Pika Labs
Pika Labs erzeugte ein kurzes, aber stimmungsvolles Szenenvideo auf Basis eines freien Prompttexts. Der Fokus lag auf Natur, Bewegung und Bildästhetik. Die Ausspielung war kurz, aber die generierte Kamerafahrt und Lichtstimmung überzeugten. Das Video enthielt keine Personen im engeren Sinn, sondern zeigte generische Naturmotive. Es eignet sich ideal als Hintergrund oder atmosphärische Einstimmung.
c) Lumen5
Mit Lumen5 wurde ein Slideshow-Video erstellt, das die Einladung in klaren Textfolien erzählt. Die Slides enthielten Aussagen wie "SECAI lädt ein", "Digital Detox" und "Zürichsee-Picknick". Die Bildauswahl war leicht zu steuern und auch Musik konnte problemlos hinzugefügt werden. Es fehlten zwar individuelle Sprecher oder echte Videoanimationen, dafür war die Kontrolle über Layout und Textpräsentation sehr gut.
4. Erfahrungen & Empfehlungen
Promptqualität entscheidet: Je klarer der Prompt, desto besser das Ergebnis. Das galt vor allem für Pika und DALL·E. Bing hingegen versteht "Keine Handies" als "Alle am Handy", egal wieviel man den Prompt tweakt.
Synthesia verlangt echte Unternehmensdaten, was für fiktive Projekte hinderlich sein kann.
Exporttipps sind nützlich: In Synthesia lässt sich das Video auch ohne Upgrade speichern – das sollte man wissen. (Rechtsklick auf die Vorsachau und "Video speichern unter"
Kombination lohnt sich: Ein emotionales Bild (DALL·E), eine gesprochene Einladung (Synthesia) und eine Textanimation (Lumen5) decken unterschiedliche Wirkungsebenen ab.
5. Fazit & Ausblick
Die Aufgabe war praxisnah und spannend, auch wenn das Thema etwas banal schien. Besonders überzeugte mich Synthesia als Werkzeug für professionelle, persönlich wirkende Clips. Lumen5 eignet sich gut für formale Erklärvideos, während Pika Labs kreative Freiheit bietet.
Für mein berufliches Umfeld (Sicherheitsberatung & interne Kommunikation) sehe ich Synthesia und Lumen5 als besonders geeignet. Die Kombination von Bild, Text und Stimme erlaubt es, Einladungen, Onboardings oder Schulungen modern und effizient zu gestalten. Pika Labs würde ich vor allem für Stimmungsvideos oder Social Media empfehlen.
Für richtig gute Ergebnisse muss man etwas Zeit investieren und je nach Anforderungen auch Geld. Im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsmethoden definitiv ein Zeitgewinn, besonders bei kurzen, oberflächlichen Sequenzen. Ausserdem spricht nichts dagegen, kurze generierte Clips mit klassischen Video-Schnitt Methoden zusammenzusetzen und daraus grössere Werke zu erstellen.