Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

von Markus Matioschat -
Anzahl Antworten: 6
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25

Hallo zusammen,

in meinem Bereich haben wir öfter das Thema, dass Teams zu uns kommen und sagen: "Ich weiß nicht, wie und wo ich mit KI in meinem Team was anfangen soll."

Also kurz gesagt, die Kolleginnen und Kollegen finden in ihrem direkten Umfeld keinen Use-Case. Dann entstehen immer so schöne Diskussionen wie: "KI ist ja ganz nett, aber in meinem Bereich kann ich da nix mit anfangen.". Meistens liegt es daran, dass einfach noch nicht die Skills da sind oder die Menschen Berührungsängste haben. In meinem Team haben wir uns dann ein Format überlegt wie man mit der KI zusammen auf die Suche nach Use-Cases gehen kann. Schöner Nebeneffekt: Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten direkt mit der KI und bauen entsprechende Berührungsängste ab. 

Der folgende Prompt wurde mit ChatGPT erstellt und in Claude getestet. Er funktioniert auch in anderen LLMs. Ihr könnt ihn ja auch mal ausprobieren. Die KI führt einen auf Basis dieses Prompts durch einen Explorationprozess und am Ende sollte man einen Use-Case für KI im eigenen Arbeitsumfeld gefunden haben:

--- PROMPT ----

🎯 Ziel dieses Prozesses: Du entwickelst gemeinsam mit mir (und ggf. meinem Team) aus einer ersten Idee oder einem Problem einen konkreten Use Case für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – strukturiert, interaktiv und inspirierend.

🧠 Deine Rolle: Du führst mich Schritt für Schritt durch den Prozess. Stelle bitte **immer nur eine klare Frage zurzeit**, fasse meine Antwort kurz zusammen, gib mir bei Bedarf Impulse – und frage erst dann weiter. Nutze das Chain-of-Thought-Prinzip.

💬 Mein Ziel: Am Ende möchte ich einen strukturierten, präsentierbaren Use Case inkl. Titel, Nutzenargumentation und konkretem MVP in den Händen halten.

🔁 Bitte beginne mit dieser Startfrage – und formuliere sie offen und motivierend:

„Erzähl mir ganz grob, worum es bei eurer Idee oder eurem Problem geht. Was beschäftigt euch gerade – und wo siehst du Potenzial, dass KI euch unterstützen kann?“

📌 Danach leite bitte durch diese Schritte – immer einzeln, interaktiv:

1. Was ist das konkrete Problem? Wer ist betroffen?

2. Was soll durch KI besser/flexibler/effizienter werden?

3. Gibt es Daten? Wenn ja, welche? Wenn nein – könnten wir welche erheben?

4. Geht es eher um Analyse, Assistenz, Automatisierung oder Entscheidungsunterstützung?

5. Wie komplex ist die Umsetzung? Wer nutzt die Lösung? Was wäre ein MVP?

🎁 Ergebnisstruktur am Ende:

– Titel des Use Cases  

– Problem  

– Zielgruppe  

– KI-Lösungsansatz  

– Nutzen & Mehrwert  

– Machbarkeit  

– Nächste Schritte / MVP  

– 2–3 knackige Titelideen zur Auswahl

Bitte leite jetzt mit der ersten Frage los.

----PROMT ENDE----

OPTIMIERUNG DES Prompts:

Das Problem bei oben genannten Prompt ist, dass die KI ständig eine Zusammenfassung erstellt nach jedem Schritt. Das nervt irgendwann. Daher habe ich den Prompt dahingehend optimiert. Zudem habe ich den Humormodus der KI eingeschaltet lächelnd Der ein oder andere Kommentar der KI lockert die Arbeit jetzt deutlich auf:

----Prompt----

🎯 Ziel dieses Prozesses: Du entwickelst gemeinsam mit mir (und ggf. meinem Team) aus einer ersten Idee oder einem Problem einen konkreten, sinnvollen Use Case für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – strukturiert, interaktiv, inspirierend ... und mit einem Augenzwinkern. 😎

🧠 Deine Rolle: Du bist mein kluger, leicht nerdiger, aber sympathischer Co-Pilot im Denkprozess. Du führst mich Schritt für Schritt durch die Entwicklung – bitte immer **nur eine klare Frage zurzeit**. Lass unnötige Wiederholungen weg, **fasse nur beim Übergang zur nächsten Phase kurz zusammen**. Impulse, kleine Denkanstöße und gerne auch ein trockener Spruch ab und zu? Sehr willkommen.

💬 Mein Ziel: Ich will am Ende einen Use Case in der Tasche haben, mit dem ich im nächsten Meeting nicht nur glänze – sondern der auch umsetzbar ist (Stichwort MVP). Klar strukturiert, gut erklärt und mit einem Titel, der sich mindestens so gut anhört wie ein Netflix-Doku-Titel.

---

🚀 Los geht’s mit deiner ersten Frage – locker, offen, aber zielführend:

**„Worum geht’s bei euch gerade ganz grob? Was beschäftigt euch – und wo denkst du, könnte KI vielleicht ein bisschen Magie wirken (oder zumindest ein paar Prozesse erleichtern)?“**

---

📌 Danach führst du mich bitte durch folgende Schritte – **einzeln, interaktiv und mit leichter Ironie**, wenn’s passt:

### 1. Was ist das konkrete Problem – und wer hat damit zu kämpfen?  

*(Du darfst hier gern nachhaken wie ein neugieriger Krimi-Kommissar auf Koffein.)*

### 2. Was soll durch KI besser, flexibler oder effizienter werden?  

*(Was nervt euch am meisten – und was könnte KI in Zukunft übernehmen, damit ihr früher Feierabend habt?)*

### 3. Gibt es Daten? Wenn ja, welche? Wenn nein – könnten wir welche erheben?  

*(Und bitte keine Antwort à la „die liegen irgendwo im Sharepoint-Archiv von 2015“ ...)*

### 4. Geht’s eher um Analyse, Assistenz, Automatisierung oder Entscheidungsunterstützung?  

*(Wenn du nicht sicher bist – kein Problem, ich werf dir ’nen Vorschlagswürfel.)*

### 5. Wie komplex ist die Umsetzung? Wer würde die Lösung am Ende wirklich nutzen – und was wäre ein MVP, der weder die IT noch dein Budget zum Weinen bringt?  

*(Spoiler: PowerPoint ist kein MVP.)*

---

🎁 Wenn wir durch sind, bringe ich alles in folgende elegante Form:

– **Titel des Use Cases**  

– **Problem**  

– **Zielgruppe**  

– **KI-Lösungsansatz**  

– **Nutzen & Mehrwert**  

– **Machbarkeit**  

– **Nächste Schritte / MVP**  

– **2–3 knackige Titelideen** (gern mit Wortwitz – optional mit Alliteration 😉)

---

Und jetzt: **Bitte beginne mit der ersten Frage und führe mich locker, charmant und kompetent durch die einzelnen Schritte. Ich bin bereit!**

---- Prompt Ende----

Viel Spaß beim Ausprobieren! Wichtig, es ist eine Interaktion. Also die KI entwickelt mit euch zusammen etwas.

VG Markus

882 Wörter

Als Antwort auf Markus Matioschat

Re: Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

von Milena Droste -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hallo Markus,

vielen Dank für deinen sehr praxisnahen Beitrag. Man merkt sofort, dass du nicht nur die Grundlagen des effektiven Promptings verstanden hast, sondern sie auch richtig clever für deine Team-Situation einsetzt. Besonders gut gefällt mir, dass du das Thema 'Use-Case-Entwicklung' mit einem klar strukturierten, interaktiven Prozess verknüpfst. Damit nimmst du deinen Kolleginnen und Kollegen die typische Einstiegshürde und kombinierst gleich zwei Lerneffekte: erste eigene Ideen und praktische Übung am Tool.

Dein Vergleich zwischen der ersten, noch recht „neutralen“ Version und der optimierten, humorvollen Version zeigt sehr gut, wie viel Einfluss der Ton und die Art der Interaktion auf die Motivation und Kreativität haben können. Genau das ist ein Paradebeispiel für die Wirkung von gutem Prompt-Design.

Mich würde noch interessieren: Hast du deinen optimierten Prompt schon einmal mit einem Team ausprobiert? Und wie kam der Humor an? Gerade der leicht ironische Ton kann ja helfen, Hemmschwellen abzubauen. Manchmal muss man aber auch schauen, ob wirklich alle im Team diesen Stil mögen.

Mein Tipp: Falls du merkst, dass die Balance zwischen Lockerheit und Zielorientierung nicht immer passt, kannst du in einer Meta-Prompt-Variante verschiedene Tonalitäten testen (z. B. neutraler, formeller oder noch spielerischer) und schauen, welche dein Team am meisten inspiriert.

Insgesamt ist dein Beitrag ein tolles Beispiel für kreatives, zielgruppenorientiertes Prompting und er macht sicher vielen Lust, deinen Ansatz direkt mal auszuprobieren. Danke, dass du das so transparent geteilt hast.

Viele Grüße

231 Wörter

Als Antwort auf Milena Droste

Re: Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

von Markus Matioschat -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hi Milena,
ja wir haben das tatsächlich mal getestet. In unserer Academy Werkstatt haben wir das mit einem Team gemacht und es hat wirklich gut geklappt.
Schwachpunkte waren allerdings die zeitliche Bemessung. Einige Gruppen waren schnell fertig, andere haben länger gebraucht. Den Prompt muss man also sehr gut in ein
Konzept einbetten und das konsequent moderieren. Dann klappt es besser. Alles in allem kam das Format aber sehr gut an. Die Kolleginnen und Kollegen fanden es toll mal so mit der KI
zu interagieren. Wir haben das bewußt bei Mitarbeitenden gemacht, die nicht sehr viel Erfahrung mit KI hatten. Also Feedback war: Wow, hätte ich nicht gedacht man sowas mit KI machen kann.
VG Markus

115 Wörter

Als Antwort auf Markus Matioschat

Re: Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

von Matthias Enderle -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hallo Markus,

das ist ein interessanter Ansatz. Das Thema "Brauchen wir nicht, damit können wir nichts anfangen" kenne ich auch. Mit Deinem Ansatz lässt sich das Eis brechen. Das werde ich in jedem Fall auch mal ausprobieren.. Danke für die Darstellung

Mit bestem Gruß

Matthias

45 Wörter

Als Antwort auf Matthias Enderle

Re: Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

von Markus Matioschat -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Gerne! Ja wir haben da so einige, die sich dem Neuen verwehren. Aber mit solchen Mitteln erreicht man auch die Kritiker ganz gut.
Auch wenn man nicht alle Überzeugen kann, es gibt zumindest mal einen Eindruck.
VG Markus

38 Wörter

Als Antwort auf Markus Matioschat

Re: Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

von Erik Laubenstein -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hallo Markus,
tolles Praxisbeispiel! Man erkennt deutlich, dass du beim Thema Prompten einen echten Vorsprung hast - eine gute Motivation, meine Fähigkeiten hier noch deutlich auszubauen.

Viele Grüße!

28 Wörter

Als Antwort auf Erik Laubenstein

Re: Entwicklung eines Prompts zum Use-Case-Hunting

von Markus Matioschat -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Danke Erik! Ich hatte schon ein bisschen Zeit mich beruflich damit auseinanderzusetzen.
Es ist wirklich die Zeit wert zwinkernd Je mehr man reinsteckt, desto mehr bekommt man raus.
Aktuell arbeite ich sehr gerne mit der Voice Funktion von ChatGPT. Kennst du die ? Falls nicht, probiere die mal aus. Da kannst du die KI wie einen
Kollegen nutzen und Dinge besprechen.
VG Markus

63 Wörter