Ich bin in der Kreativbranche tätig und habe ursprünglich im Bereich UI, UX, Corporate Design und Visual Design gearbeitet. In den letzten zwei Jahren haben sich meine Aufgaben allerdings stark davon entfernt.
Heute unterstütze ich meine Kolleg*innen dabei, ihre Projekte zu priorisieren, Ressourcen einzuteilen und Workflows so auszurichten, dass sie zukunftsfähig sind. Am Anfang war das natürlich etwas "tricky". Eigentlich arbeiten wir alle auf Augenhöhe, und der Umgang miteinander ist sehr respektvoll. Inzwischen haben die meisten gemerkt, dass alle davon profitieren, wenn die einzelnen Zahnräder reibungslos ineinandergreifen. Es gibt jedoch auch Prozesse, Workflows und Strukturen, die zu Reibungen führen können. Ein Beispiel: Vor einigen Jahren haben wir begonnen, Projektmanagerinnen aus ihren klassischen Rollen herauszulösen und in andere Aufgabenbereiche zu entwickeln – mit dem Ziel, die Produktivkräfte näher an die Kundinnen zu bringen. Dadurch sollten Abstimmungen schneller laufen und die „Stille Post“ vermieden werden. Grundsätzlich funktioniert das auch gut, zumal alle entsprechend geschult wurden. Manche Designer*innen tun sich damit jedoch leichter als andere. Langfristig wollen wir Regeln und Automatismen schaffen, die diese PM-Aufgaben vereinfachen. Dafür müssen jedoch einige Programme und Strukturen angepasst werden – und ein Teil dieser Verantwortung liegt inzwischen bei mir.
Das heißt, wir stecken mitten im Change, was an manchen Stellen zu Reibungen führen kann. Dadurch, dass wir alle sehr freundschaftlich und respektvoll miteinander umgehen, schaffen wir es allerdings meistens Konflikte frühzeitig anzusprechen und zu beheben. Spätestens an der Kaffeemaschine spricht man sich dann aus.