Da wir diesmal alle mit der gleichen Beispieldatei gearbeitet haben, möchte ich euch heute meine Herangehensweise und meine Erfahrungen mit den beiden Tools Julius.AI und ChatGPT schildern – vor allem auch, weil ich in Sachen Datenanalyse kompletter Neuling bin.
Zuerst habe ich mir ein kostenfreies Konto bei Julius.AI erstellt. Die Anmeldung ging schnell, und ich war positiv überrascht, wie einfach der Einstieg möglich war. Da ich selbst nicht genau wusste, mit welchen Fragen ich an die Datei herangehen sollte, habe ich einfach die Beispiel-PDF hochgeladen. Und hier kam für mich der große Aha-Moment: Julius hat direkt von selbst eine Analyse durchgeführt und mir passende Vorschläge zur weiteren Auswertung angezeigt.
Das war für mich als Einsteiger wirklich hilfreich. Ich konnte die vorgeschlagenen Prompts einfach übernehmen und nach und nach durchgehen. Dabei habe ich gemerkt, wie umfangreich Julius die Datei ausgewertet hat – ganz ohne, dass ich mich vorher in komplexe Fragestellungen einarbeiten musste. Viele Zusammenfassungen, Muster und Auffälligkeiten wurden automatisch erkannt und verständlich aufbereitet. So fiel es mir leicht, mich nach und nach ins Thema „hineinzudenken“ – obwohl ich anfangs wenig Vorstellung davon hatte, was ich aus den Daten überhaupt herauslesen kann.
Im zweiten Schritt habe ich die gleiche Datei auch bei ChatGPT hochgeladen und eine Analyse angefragt. ChatGPT lieferte mir eine erste Übersicht – solide, aber im Vergleich zu Julius eher oberflächlich. Um mehr Tiefe zu bekommen, musste ich gezielt nachfragen, zum Beispiel: „Gibt es auffällige Entwicklungen über die Zeit?“ oder „Was kann man aus Spalte A im Zusammenhang mit Spalte B ableiten?“ – also Prompts, die bei Julius direkt vorgeschlagen wurden. Das bedeutete mehr Eigenleistung, aber natürlich auch die Möglichkeit, sehr individuell zu steuern.
Nachdem ich es mit der regulären Eingabeaufforderung in ChatGPT versucht hatte, habe ich zusätzlich einen sogenannten CustomPrompt genutzt, der speziell für die Analyse von Excel-Dateien konzipiert ist. Dieser Prompt als vordefiniertes Analyse-Skript, soll den klaren Rahmen der Analyse vorgeben. Auch hier war eigene Mitarbeit nötig – ich musste manuell ergänzen, worauf sich die Analyse beziehen soll. Doch die Ergebnisse waren im Vergleich zur einfachen Eingabe deutlich strukturierter und präziser. Das zeigt, wie mächtig ChatGPT werden kann, wenn man gezielter arbeitet. Ein weiterer Pluspunkt: In ChatGPT kann man ganz bequem mit Spracheingabe arbeiten. Das spart Zeit und erleichtert die Nutzung, besonders wenn man komplexere Fragen stellen möchte. In Julius.AI hingegen müssen alle Eingaben klassisch getippt werden – was manchmal etwas aufhält, gerade wenn man spontan Gedanken in Worte fassen will.
Mein Fazit: Julius.AI hat mir als Einsteiger den Zugang zur Datenanalyse deutlich erleichtert. Ohne eigene Vorkenntnisse bekommt man sofort Vorschläge und eine umfassende Auswertung. Das ist gerade zu Beginn Gold wert. ChatGPT hat seine Stärken eher im interaktiven Dialog, braucht dafür aber auch deutlich mehr Input von meiner Seite, um auf ein ähnliches Niveau an Analyse zu kommen.
Ich denke, wer wie ich eher planlos ins Thema startet, ist mit Julius erstmal besser bedient. Für vertiefende Nachfragen und individuelle Erkenntnisse ist ChatGPT dann wiederum ein starker Partner.
Festzuhalten bleibt. Zahlen muss man mögen. Je valider das Ergebnis der KI desto besser das Verständnis. Um falsche Ergebnisse zu vermeiden sollte man hier tatsächlich auf ein Expert-Tool zur Datenanalyse setzen.