Ich vergleiche die beiden Tools, weil ich in meiner beruflichen Rolle Texte in allen Bereichen bekomme und schnell entscheiden muss, ob diese Texte gut verständlich sind, inhaltlich sauber sind und den richtigen Ton treffen. Dabei geht es fast immer um unsere "Trainings". Beispielsweise die Trainingstitel, Trainingsbeschreibungen, Konzepte, aber auch um Texte, die die Organisation betreffen, wie Stellenbeschreibungen oder Funktionalstrategien.
Grammarly KI
Dazu habe ich meinen Text für die Grammarly KI ins Englische übersetzen müssen, was natürlich sofort die Komplexität erhöht, sofern mein Text in der finalen Version nicht in Englisch sein soll. Wie zu besten Schulzeiten sind Fehler unterstrichen. Wenn man über das Unterstrichene hovert, öffnen sich kleine Fenster mit Verbesserungsvorschlägen. Das können nur Zeichensetzungen sein, aber auch die Veränderung des Satzes durch das Weglassen oder Verändern einzelner Wörter. Verbessern kann man das dann in der freien Version selbst.
Wolf-Schneider-KI (WSKI)
Die WSKI läuft sehr flüssig. Sehr gute Übersicht, da ich auf einer Seite "meinen" Text sehe und auf der anderen den Vorschlag der KI. Unten sind im Vergleich auch die Anzahl der Textzeichen zu sehen. Weiterhin wird eine Analyse des Textes angeboten. Die KI analysiert deinen Text und gibt Feedback und Denkanstöße. Dieses Feedback hilft, um auch inhaltlich noch einmal zu challengen, ob der Text das enthält, was wirklich zielführend ist oder ob man vorgeschlagene Erweiterungen ignoriert, weil Sie dann nicht mehr dem Ziel oder der Aufgabe entsprechen. Direkte Korrektur des eigenen Textes findet so statt, wie man es von Outlook beispielsweise gewohnt ist. Unterstrichene Wörter mit Korrekturmöglichkeiten. Der von der KI erzeugte Text ist natürlich fehlerfrei. Trotz mutwillig eingebauter, fast unverständlicher Wörter hat WSKI im eigenen Vorschlag einen sauberen Text generiert. Diese KI wiederum läuft nur auf Deutsch. Sie gibt einen möglichen englischen Text von mir in ihrem Vorschlag auf Deutsch wieder. Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass die KI sehr direkt ist. Es sind sehr wenig verschachtelte Sätze. Außerdem werden die Absätze anders gesetzt. Das hat sich dann sehr flüssig gelesen. Ich habe alles was die Strukturierung und Formulierung angeht übernommen.
Mein Fazit: Die WSKI hat mich in ihrer Klarheit und durchdachten Art überzeugt. Vor allem die übersichtliche Darstellung und der Verbleib in der deutschen Sprache sind große Pluspunkte. Grammarly ist für die ganz einfache Textausbesserung nützlich, aber es kann den Text nicht analysieren. Der größte Unterschied liegt aber in der Tiefe des möglichen KI Eingriffs. Inhaltlich geht WSKI viel weiter. Grammarly setzt hier ein Komma und da wird ein Wort weggelassen, die WSKI strukturiert den ganzen Text und hinterfragt die Tiefe oder gibt neue Denkanstöße. Daher wäre Sie immer mein Werkzeug der Wahl.