Protokollierung – Online und vor Ort im Vergleich

Protokollierung – Online und vor Ort im Vergleich

von Diana Schön -
Anzahl Antworten: 5
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25

Ein echter Klassiker unter den Zeitfressern im Büro: Meetings mitschreiben. Man will nichts vergessen aber gleichzeitig auch nicht die ganze Besprechung mit Stift oder Tastatur verbringen. Genau deshalb hat mich die Frage interessiert:

Welche Tools eignen sich für Online-Meetings und welche funktionieren auch in klassischen Präsenzrunden vor Ort?

Um das herauszufinden, habe ich zwei KI-gestützte Tools getestet:

 

Microsoft Teams mit Transkriptionsfunktion und Copilot

Notta.ai - browserbasiertes KI-Tool für spontane Sprachaufzeichnungen


Microsoft Teams – stark in der digitalen Umgebung

Für meinen Test habe ich ein geplantes Online-Meeting mit aktivierter Transkriptionsfunktion durchgeführt. Während des Gesprächs hat Teams den gesprochenen Inhalt automatisch aufgezeichnet. Dabei wurde angezeigt, wer was gesagt hat und zu welchem Zeitpunkt. So entstand ein gut nachvollziehbarer Gesprächsverlauf. Nach dem Meeting wurde das Transkript direkt im Kalender gespeichert und konnte als Word-Datei exportiert werden. In Word lässt sich dann Microsoft Copilot nutzen, eine Zusammenfassung erstellen zu lassen. Das funktioniert sehr gut und spart viel Nachbereitungszeit.

Die Bedienung ist dabei angenehm unkompliziert. Auch der Datenschutz ist abgedeckt, denn Teams erfüllt in der Mircorsof 365 Umgebung alle gängigen Anforderungen.

 

Stärken:

- Exakte Sprechererkennung (bei personalisierten Logins)

- Nahtlose Integration in den digitalen Arbeitsalltag

- Live-Transkription während des Meetings

- Automatisierte Zusammenfassungen mit Microsoft Copilot

 

Schwächen:

- Funktioniert nur in Online-Meetings 

- Für spontane Präsenzgespräche ohne Laptop oder Onlineverbindung nicht geeignet

- Abhängig von den Microsoft-365-Lizenzen und IT-Freigaben im Unternehmen

- Nicht mit mindestens 3 Teilnehmer möglich

 

Notta.ai – flexibel im Präsenzkontext

Notta.ai habe ich direkt über die Website getestet – Anmeldung, „sofortige Aufnahme“ starten, los geht’s. Für den Test habe ich ein Gespräch mit mehreren Personen im selben Raum aufgezeichnet, Onlineverbindung war nicht nötig. Die Aufnahme wurde direkt im Browser verarbeitet, transkribiert und anschließend automatisch zusammengefasst.


Sehr positiv: Es geht schnell, einfach und ohne viel Technik. Ideal also für spontane Runden, in denen man trotzdem ein gutes Protokoll braucht.

Die Transkription selbst war nicht ganz perfekt – besonders bei englischen Begriffen oder Fachwörtern gab es kleinere Aussetzer. Auch die Sprecher wurden nicht voneinander getrennt. Aber: Die automatische Zusammenfassung hat trotzdem überzeugt. Die zentralen Inhalte wurden auf den Punkt gebracht, und das in kürzester Zeit.


Stärken:

- Sehr einfache Bedienung – auch für spontane Nutzung

- Funktioniert ohne Online-Meeting – ideal für klassische Präsenzgespräche

- Mobile Nutzung möglich (z. B. per App)

- Schnelle, gut strukturierte Zusammenfassung


Schwächen:

- Keine Trennung der Sprecher:innen

- Transkription manchmal ungenau (abhängig von Mikrofon & Sprache)

- Verarbeitung dauert etwas länger als bei Teams


Persönliches Fazit

Die beiden Tools zeigen auf unterschiedliche Weise, wie gut KI in der Protokollierung eingesetzt werden kann, jeweils angepasst an das Setting.

Microsoft Teams ist eine hervorragende Lösung für digitale Meetings. Die Kombination aus Live-Transkription und automatischer Zusammenfassung funktioniert erstaunlich gut. Vor allem, wenn die Microsoft-365-Infrastruktur bereits im Unternehmen genutzt wird.

Notta.ai hingegen ist ideal für spontane oder analoge Situationen. Zwar ist die Trennung der Sprecher:innen nicht gegeben und die Transkription manchmal etwas holprig aber für ein schnelles, pragmatisches Protokoll reicht es absolut aus. Wirklich gut fand ich, wie leicht und zugänglich die Nutzung ist.


498 Wörter

Als Antwort auf Diana Schön

Re: Protokollierung – Online und vor Ort im Vergleich

von Milena Droste -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hallo Diana,

vielen Dank für deinen sehr praxisorientierten und klar strukturierten Beitrag zur Vertiefungsaufgabe. Du beschreibst eine sehr häufige und zeitintensive Aufgabe im Büroalltag: Das Mitschreiben von Meetings. Und du analysierst mit zwei sehr unterschiedlichen Tools, wie KI dabei gezielt entlasten kann.

Dein Vergleich zwischen Microsoft Teams und Notta.ai ist hervorragend aufgebaut. Du gehst bei beiden Tools systematisch auf Bedienung, Funktionen, Stärken und Schwächen ein. Besonders positiv fällt auf, dass du die Tools realitätsnah getestet hast, einmal in einer geplanten Online-Situation, einmal in einem spontanen Präsenzmeeting. Dadurch ist deine Bewertung sehr authentisch und nachvollziehbar.

Die Einschätzung zu Microsoft Teams überzeugt durch die klare Darstellung der integrierten Funktionen. Du beschreibst präzise, wie die Transkription funktioniert, wie Copilot daraus eine Zusammenfassung erstellt und wie sich das Ganze nahtlos in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Dein Hinweis auf Datenschutzkonformität innerhalb der Microsoft-365-Umgebung ist fachlich wichtig und gut platziert. Auch die Einschränkungen benennst du transparent und realistisch.

Ebenso gelungen ist dein Test von Notta.ai. Hier bringst du den Mehrwert des Tools im analogen Kontext sehr gut auf den Punkt. Gerade dass keine Onlineverbindung nötig ist und die Nutzung schnell und intuitiv funktioniert, hebt Notta.ai als sinnvolle Ergänzung für spontane Gesprächssituationen hervor. Du gehst auch auf die Grenzen des Tools ein, etwa bei der Sprechererkennung oder bei Fachbegriffen, und bewertest diese differenziert. Deine Darstellung bleibt dabei sachlich und pragmatisch.

Insgesamt überzeugst du mit einer klaren, auf das Wesentliche konzentrierten Analyse. Besonders stark ist dein Fazit, in dem du beide Tools einordnest und jeweils ihren spezifischen Nutzen herausarbeitest. Das ist genau der praxisnahe Zugang, der im Rahmen dieser Aufgabe gefragt ist.

Vielen Dank für deinen sehr gelungenen Beitrag.

Viele Grüße

273 Wörter

Als Antwort auf Milena Droste

Re: Protokollierung – Online und vor Ort im Vergleich

von Matthias Enderle -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hallo Diana,

danke für Deinen Tipp bzgl. Notta.ai. Wirklich ein mächtiges Tool - interessant ist auch, das
man einfach Audio-Dateien oder auch YouTube-Videos hochladen kann und diese dann einfach
transkribiert werden.
Auch Zusammenfassungen sind wohl möglich. Das scheint mir interessant zu sein bzgl. Meetings,
aber auch, wenn es um Transkripte und Zusammenfassungen von YouTube-Videos geht.

Mit bestem Gruß

Matthias

59 Wörter

Als Antwort auf Matthias Enderle

Re: Protokollierung – Online und vor Ort im Vergleich

von Diana Schön -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hallo Matthias,

absolut. Ich habe bei Notta.ai tatsächlich ein Abo abgeschlossen aus den von Dir genannten Vorteilen und kann bestätigen, dass Audio Datein und Youtube Videos transkribiert werden können. Auch die Zusammenfassungen funktionieren super. Ich finde den Preis im Jahresabo auch aboslut in Orndung.

Viele Grüße
Diana

47 Wörter

Als Antwort auf Diana Schön

Re: Protokollierung – Online und vor Ort im Vergleich

von Domenico Milazzo -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25
Hallo Diana,
was ist mit dem menschlichen Aspekt? Wie schneiden diese Tools dabei ab wie etwas gesagt wird oder welchen Gesichtsausdruck jemand bei einer Antwort macht. Diesen Aspekt fehlt es in diesen Transkriptionsprogrammen. Schaut jemand wütend rein, ist jemand nicht gut gelaunt, wie ist die Tonalität? Wenn auch etwas Transkribiert wird, fehlt diese Art von emotionaler Information.

57 Wörter

Als Antwort auf Domenico Milazzo

Re: Protokollierung – Online und vor Ort im Vergleich

von Diana Schön -
Nutzerbild von Gruppenchat KITE Start: 04.07.25

Danke für deine Gedanken und deinen differenzierten Beitrag zu diesem Thema, Domenico.
Ich stimme dir absolut zu: KI kann keine emotionalen Nuancen in Gesprächen erfassen und das ist ein wichtiger Punkt.

Ich sehe den Mehrwert in der Protokollierung allerdings eher darin, dass KI den rein informativen Teil eines Gesprächs zuverlässig strukturiert, dokumentiert und zusammenfasst. Das, was sonst mühsam mitgeschrieben und im Nachhinein ausgearbeitet werden müsste.

Gerade in meinem Test mit Microsoft Teams und Copilot hat sich gezeigt, wie präzise zentrale Aussagen und To-do-Punkte erfasst wurden, inkl. Kontext und Sprecherzuordnung. Das spart enorm viel Zeit bei der Nachbereitung und ermöglicht es allen Teilnehmenden, sich im Gespräch ganz auf den Inhalt und die Verbindung zu konzentrieren, statt parallel den Inhalt zu erfassen.

Für mich ist KI daher kein Ersatz für das Erfassen menschlicher Interaktion, sondern eher ein unterstützendes Werkzeug im Hintergrund. Sie übernimmt die strukturierende Arbeit, während wir weiterhin für das Zwischenmenschliche verantwortlich bleiben. Und wenn man bedenkt, wie viele Menschen befürchten, dass KI uns irgendwann ersetzen könnte, ist es vielleicht sogar ganz beruhigend, dass sie genau das (noch?) nicht kann 😊


Viele Grüße

Diana


183 Wörter