Hallo zusammen,
in dieser Woche habe ich die Tools Tableau und Julius AI ausprobiert.
1. Erstellung eines Dashboards in Tableau ohne KI-Funktionen
Tableau habe ich zunächst als Desktop-Variante mit lokaler Datenverarbeitung installiert. Hierfür wurden Vorname, Name, E-Mail-Adresse, Land und Telefonnummer abgefragt. Die E-Mail-Adresse und das Land habe ich korrekt eingegeben. Bei den übrigen Feldern konnte ich irgendetwas eingeben. Tableau bietet KI-Funktionen an. Die Datenverarbeitung findet bei Nutzung dieser Funktionen immer in der Cloud statt.
Zunächst habe ich mir ein deutschsprachiges Online-Einsteiger-Tutorial angeschaut, das mir Perplexity vorgeschlagen hatte. Im Video sah alles ziemlich einfach aus: visuelle Optik mit intuitiver Drag&Drop-Bedienung.
Am Ende habe ich ein Dashboard erstellt
– ganz ohne KI. Der Weg dorthin war mühevoll. Bei der Erstellung habe ich mich
zwischendurch gefragt, warum ich mir das antue – wo ich mit Excel die Charts
deutlich schneller hätte erstellen können. Aber aller Anfang ist schwer. Mit
etwas Übung wird man mit Tableau vermutlich deutlich schneller sein als mit
Excel.
Die Grafiken in Tableau sind m.E. auch deutlich repräsentativer als
Excel-Charts. Tableau ist jedoch mit monatlich 115 € pro User eher hochpreisig.
Sonstige Erfahrungen mit Tableau ohne KI:
- Das System hatte Probleme mit der Abkürzung
„Mrz“ für März, so dass ich die Ursprungsdatei bearbeitet habe und dort „Mär“
hinterlegt habe. Zudem habe ich das Jahr ergänzt, damit das System den Eintrag
als Datum erkennt.
- Tableau kann Berechnungen durchführen.
Beispielsweise habe ich die Umsätze der Produkte A, B und C addiert.
- Die Dashboards sind interaktiv.
- Es können Internetlinks und Bilder eingefügt
werden.
2. Nachbau des Dashboards in Julius AI
Mit Julius AI habe ich nun versucht, das in Tableau händisch erstellte Dashboard nachzubauen.
Die Anmeldung bei Julius AI war einfach. In der Webanwendung musste ich lediglich meine E-Mail-Adresse hinterlegen, um ein Konto anzulegen. Nun hatte ich 15 Prompts in der kostenlosen Version frei, die ich alle verwendet habe. Tableau (ohne KI) fand ich mühsam – Julius war hingegen wirklich sofort bedienbar.
Das Diagramm, das im obigen Tableau-Dashboard unten links zu finden ist, konnte ich problemlos mit einem kurzen Prompt erstellen:
Dann konnte ich zuschauen, wie Julius AI den Prompt verarbeitet und sich einen Code für die Erstellung des Diagramms schreibt. Wirklich faszinierend!
Das Ergebnis ist sofort einsetzbar. Sehr positiv ist, dass Julius AI nicht nur die Dashboards erstellt, sondern die Zahlen interpretiert hat:

Selbst das etwas komplizierte Balkendiagramm, das im Tableau-Dashboard oben links zu finden ist, konnte mit dem nachfolgenden Prompt richtig umgesetzt werden:
Sonstige Erfahrungen mit Julius AI:
- In der Testversion konnte ich nur 1 Datei
hochladen. Daher habe ich das Logo direkt in Julius AI generiert. Da es mir
nicht besonders gefiel und zudem von Julias AI direkt mitten in ein Diagramm als eine Art
Wasserzeichen platziert wurde, habe ich es letztendlich rausgelassen.
- Per Prompt habe ich Julius AI aufgefordert, die erzeugten Diagramme in einem Dashboard darzustellen. Im ersten Versuch hat Julius AI ein
falsches Chart integriert. Mit einem Prompt konnte das Diagramm ausgetauscht
werden.
- Julius AI hat versucht, ein Dashboard sofort als
PNG auszugeben. Das hat nicht funktioniert. Beim ersten Mal wurde ein leeres Blatt
erzeugt. Beim zweiten Mal wurde eine Datei erstellt, die nur die Überschrift „Vertriebsdashboard 2024“ enthielt.
- Man kann vorherige Prompts ändern. Das habe ich gemacht, nachdem sich Julius AI beim
Erstellen der leeren Dateien festgefahren hatte. Nachteilig ist, dass die
Prompts, die ursprünglich nach dem geänderten Prompt erfolgt sind,
verschwunden sind.
Das Dashboard ist vielleicht nicht ganz so schön wie das Dashboard von Tableau, dennoch vorzeigbar und vor allem sehr viel schneller erstellt worden:
3. Nachbau des Dashboards in Tableau mit KI-Funktionen
Zur Nutzung von Tableau mit KI findet ihr in der Anlage eine PDF-Datei mit Screenshots.
Zum Testen der KI-Funktionen in Tableau habe ich die Cloud-Version verwendet. Die KI-Funktionen sind erst nach Freischaltung in den Einstellungen (siehe Screenshot Nr. 1) nutzbar. Zudem warnt der Agent vor sich selbst, da er schädliche und ungenaue Antworten geben kann (siehe Screenshot Nr. 2) 😂
Das KI-Männchen ist höflich und fragt, wie es mir helfen kann und unterbreitet Vorschläge für eine Datenanalyse (siehe Screenshots N. 3 und 4).
Auch Tableau fordere ich mit einem kurzen Prompt auf, das einfache Balkendiagramm mit den Gesamtumsatzzahlen pro Monat zu erstellen. Hier sind der Prompt und das Ergebnis zu sehen:


Da ich
mein 1. Dashboard nachbauen möchte, bitte ich das KI-Männchen die Achsen auszutauschen.
Der Versuch scheitert kläglich. Die Änderungen nehme ich lieber mit 2 Klicks
händisch vor. Die Erstellung der anderen Diagramme per KI war
noch erfolgloser.
Sonstige Erfahrungen mit Tableau mit KI-Funktion:
- Wenn Tableau meine Anweisungen nicht umsetzen
konnte, hat es mir beschrieben, wie ich meine gewünschte Visualisierung
erzeugen kann. Die Beschreibungen waren eher unverständlich (Beispiel: siehe
Screenshot Nr. 5).
- Wenn der KI-Agent erkennt, dass er meinen Prompt nicht exakt umsetzen kann, erstellt er etwas ähnliches (Screenshot
Nr. 6).
- Per KI sind viele Dinge nicht umsetzbar, die Julius
AI problemlos durchgeführt hat, z.B.:
o
Änderung von Achsentiteln und Beschriftungen
o automatische Dashboard-Erstellung
Beide Funktionen
werden nach Aussage des KI-Agenten derzeit nicht unterstützt (siehe z.B.
Screenshot Nr. 7 im PDF).
Aufgrund der ernüchternden Erfahrungen präsentiere ich euch kein mit KI in Tableau erstelltes Dashboard. KI ist in diesem Tool eine schöne Ergänzung, um einen ersten Zugang zu den Daten zu erhalten. Aus meiner Sicht ist immer eine manuelle Nachbearbeitung der Diagramme notwendig.
4. Fazit:
Julius AI finde ich faszinierend. Das Tool hat mir eindrucksvoll gezeigt, wie viel schneller man mit KI sein kann. Mit 18,60 € pro Monat ist das Tool auch deutlich erschwinglicher als Tableau.
Beide Tools verarbeiten die Daten in der Cloud. Aus Datenschutzgründen würde ich deshalb derzeit keines der Tools verwenden. Wobei ich nicht weiß, ob ich das auf Dauer durchhalte. Die Zeitersparnis ist einfach enorm!
Viele Grüße
Mareike