Ich bin seit über 20 Jahren in der Erwachsenenbildung beschäftigt. Vor einem Jahr habe ich meinen Arbeitgeber gewechselt. Jetzt bin ich in einem kleinen gründergeführten Unternehmen, das Softwarelösungen für das Beschaffungsmanagement entwickelt. Ich trainiere unsere Kunden darin, das System in seiner voller Stärke auszunutzen und bin zudem auch für das Wissensmanagement zuständig.
Das Wissensmanagement steckt noch in den Kinderschuhen. Leider sehen nicht alle meine Kollegen einen Sinn dahinter. Eine typische Antwort, die mir immer wieder entgegenschlägt, lautet: Warum soll man das aufschreiben? Ich habe es doch in meinem Kopf. Nur davon hat leider niemand etwas, wenn die betreffende Person mal ausfällt oder sogar geht. Der Kampf gegen eine ablehnende Haltung gegenüber Veränderungen hat also schon begonnen.
Dies tritt auch immer mal wieder bei Kunden auf. Meistens ist dies aber nur auf einer Angst vor Neuem begründet. Wenn ich es geschafft habe, ihnen diese Angst zu nehmen, erfüllt mich das mit neuer Motivation.
Gleichzeitig bin ich selbst in meiner Arbeit immer wieder mit Veränderungen konfrontiert. Denn eine Software ist ja kein Buch, das einmal verlegt auf den Markt geworfen wird. Es wird täglich daran gearbeitet, neue Features kommen dazu und verändern das Zusammenspiel mit bereits bestehenden, usw.
Leider merke ich, dass das Unternehmen noch recht klein ist, aber so langsam über die Grenze hinauswächst, wo man sagen kann, wir halten unsere Prozesse nur mündlich fest. Es ist für jemanden, der nicht schon seit Jahren dort arbeitet, recht schwer, sich immer gut zurechtzufinden.